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Standortbestimmung und Kurs für die Zukunft

Der neue Präsident des Deutschen Marinebundes (DMB) Heinz Maurus ist rund fünf Monate im Amt. Zeit für eine Standortbestimmung und einen Ausblick auf die Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit.

LL: Was bleibt aus der zwölfjährigen Amtszeit von Karl Heid als DMB-Präsident? Was hat Sie am meisten beeindruckt?

In den letzten Jahren hat der DMB seine Wandlungsfähigkeit und den Willen zur Erneuerung bei gleichzeitiger Bewahrung der Tradition eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Zu den Meilensteinen gehören die Neugestaltung der Historischen Halle des Marine-Ehrenmals sowie die Gründung der „Deutschen Maritimen Akademie“ mit dem Ziel, die deutsche Bevölkerung über die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Bedeutung freier Seewege für unser Land zu informieren. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehören dabei die seit 2008 stattfindenden „Maritimen Expertengespräche Laboe“.
Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die Umwandlung des „Scheerhauses“ in das Hotel Admiral Scheer mit dem Restaurant Heimathafen. 2012/13 wurden das Hotel und das Restaurant grundlegend renoviert und ein neues Gästehaus erbaut.

Auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Marine wurde in den letzten Jahren weiter intensiviert. Die seit 1994 durchgeführte gemeinsame Gedenkveranstaltung der Marine und des DMB im Marine-Ehrenmal in Laboe am Freitag vor dem Volkstrauertag hat sich zu einer festen Tradition entwickelt. Seit dem Jahr 2000 verleiht der DMB zudem am oder um den 14. Juni, dem „Marinegeburtstag“, den Jahrespreis „Bester Bootsmann“ an den besten Absolventen der Bootsmannausbildung eines Jahrganges an der Marineunteroffizierschule Plön.

Auch international ist das Ansehen des DMB gewachsen. Am 31. Mai 2016, dem 100. Jahrestag der Skagerrak-Schlacht, fand im Marine-Ehrenmal eine vom DMB, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der britischen Commonwealth War Graves Commission gemeinsam organisierte deutsch-britische Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Gefallenen der größten Seeschlacht des Ersten Weltkriegs statt, die seitens der Medien große Aufmerksamkeit fand. Auch die Tagesschau berichtete über das gemeinsame deutsch-britische Erinnern an die Toten der Skagerrak-Schlacht.
Im September 2016 haben wir unser 125. Jubiläum mit einem Festakt im Landtag Schleswig-Holstein und einem großen Familientag im MEM gefeiert.
Dies ist alles geschehen unter der klugen und engagierten Führung von Präsident Karl Heid, dem ich an dieser Stelle noch einmal für seine Kameradschaft und seinen unermüdlichen Einsatz für den Deutschen Marinebund herzlich danke.

DMB-Präsident bei der Widmung des Gästehauses Karl Heid.

 

LL: Wann und warum haben Sie sich entschieden, als DMB-Präsident zu kandidieren?

Als „Charly“ Heid mir gegenüber das erste Mal davon sprach, dass er einen Nachfolger für sein Präsidentenamt suche, dachte ich bei mir noch so: Na, lieber „Charly“, dann viel Erfolg und viel Spaß bei diesem Unterfangen. In der Folgezeit nach mehreren Besuchen im Marine-Ehrenmal und dem Hotel Admiral Scheer, Mitarbeit in der Deutschen Maritimen Akademie, Teilnahme an den Expertengesprächen in Laboe und an den Parlamentarischen Frühstücken in Berlin erkannte ich bald, dass hier eine fordernde, nicht leichte, aber hochspannende und interessante Aufgabe wartet. Nach zwei Jahren als Vizepräsident, in denen ich mir einen weiteren Überblick über Personen, Struktur, Probleme und Ziele unseres DMB machen konnte, war ich beim Abgeordneten-Tag in Heilbronn bereit, mich als Nachfolger von „Charly“ Heid zur Wahl zu stellen. Das einstimmige Ergebnis erfüllt mich mit Stolz, ist aber auch eine große Verpflichtung für die Zukunft.

LL: Welche persönliche Beziehung verbindet Sie mit der Marine und dem Maritimen?


Ich habe maritime Wurzeln und nach der Schulzeit meine grundlegende Prägung bei der Bundesmarine erhalten. Meine letzte Verwendung war Inspektionschef an der Marineversorgungsschule in List/Sylt. Meine letzte Wehrübung habe ich als Kapitänleutnant d.R. bei der Einsatzflottille 1 auf dem Tender Elbe absolviert. Seit 1986 bin ich aktiv in der Segelsportfördergruppe der Marineversorgungsschule e.V. und – wenn es die Zeit zulässt – mit unserer Wiking, einem alten 6,5er, Baujahr 1957, auf der Ostsee unterwegs.

Als Bürgermeister in der Gemeinde Sylt-Ost, Abgeordneter im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei sowie Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund und der Europäischen Union war ich der Seefahrt, der Marine und der maritimen Wirtschaft immer verbunden.

LL: Was betrachten Sie als vordringliche Aufgaben, als wesentliche Ziele des DMB in den nächsten Jahren?


Heute und für die nächsten Jahre möchte ich mich, zusammen mit allen Kameradinnen und Kameraden, um die Belange des Marinebundes kümmern. Der DMB hat sich mittlerweile von einem reinen Traditionsverband ehemaliger Marineangehöriger zu einer maritimen Interessenvertretung entwickelt, die sich über die enge Verbindung mit der Deutschen Marine hinaus mit den vielfältigen Aspekten der Seefahrt befasst.
Unsere Aufgabe sehe ich heute darin:

  • Maritime Traditionen unter den geänderten Bedingungen des 21. Jahrhunderts fortzuschreiben.
  • Das Marine-Ehrenmal in Laboe als Denkmal von internationaler Bedeutung und als offizielle Gedenkstätte der Deutschen Marine „für die auf See Gebliebenen aller Nationen“ mit allen Kräften zu erhalten und mit ihm als Mahnmal für den Frieden unter den Völkern einzutreten.
  • Kameradschaft, Freundschaft und  Zusammenhalt im DMB durch vielfältige Aktionen und Veranstaltungen sowie eine attraktive Jugendarbeit zu fördern.
  • Durch die Kampagne „DMB 2020“ ist es seit 2014 nicht nur gelungen, neue thematische Akzente zu setzen, sondern auch den langjährigen Mitgliederschwund zu stoppen. Hier dürfen wir nicht nachlassen, sondern müssen mit frischem Wind und neuen Ideen unser Bemühen, den DMB noch attraktiver zu machen, fortsetzen.
  • Kontakte zur maritimen Wirtschaft zu verstärken und neu aufzubauen.
  • In einer mehr und mehr zusammenwachsenden, aber deshalb nicht einfacher gewordenen Welt, die Bedeutung der Meere und damit der Seefahrt, auch und gerade im Binnenland, anzusprechen und für maritime Belange zu werben. Wir haben dazu die Strukturen.
  • Damit einen Beitrag dazu zu leisten, die Bedeutung freier Seewege und deren Sicherung, auch für die Exportnation Deutschland, in der gesamten Republik transparent zu machen.
  • Sich parteipolitisch neutral an der Diskussion über aktuelle maritime Themen zu beteiligen und als Ansprechpartner für die maritimen Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft zur Verfügung zu stehen.

LL: Was wird der Schwerpunkt Ihrer Arbeit sein?

Wichtig ist für mich, dass wir als Deutscher Marinebund nach innen und außen noch sichtbarer werden. Das Ziel ist, dass wir für alle, die sich der Seefahrt in irgendeiner Weise verbunden fühlen, sich für Maritimes interessieren oder in irgendeiner Form damit zu tun haben, eine Heimat bieten, als interessanter Gesprächspartner, als attraktiver und effektiver Interessenverband. Daneben sind gleichwertige Ziele die Pflege der Geselligkeit und Kameradschaft. Mit Ihnen gemeinsam will ich diese Aufgaben vorantreiben, mit den Landesverbandsleitern, den Vorsitzenden der Kameradschaften und Vereinen und jedem einzelnen Mitglied unseres DMB. Ich bitte dabei um Ihre Unterstützung!

 
   
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